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Presse

WIRTSCHAFTSBLATT

Die Grenzen der Leistbarkeit sind erreicht, deswegen werden heuer sowohl Preise als auch Mieten stagnieren.

Wien. Der Hype bei den Immobilienpreisen ist vorerst vorbei. Große Sprünge nach oben sind heuer - wie schon im Vorjahr - nicht mehr zu erwarten, sagt Andreas Wollein, Vorstand des österreichischen Verbands der Immobilienwirtschaft (ÖVI): "In guten Lagen in Wien erwarten wir einen Anstieg um rund fünf Prozent, in mäßigen Lagen werden sich die Preise stabil halten." Abzuwarten bleibt allerdings, inwieweit die Anhebung der Immobilienertragsteuer von 25 auf 30 Prozent erneute Preissteigerungen zur Folge haben wird. Bereits bei der Einführung der Steuer im April 2012 waren Preissteigerungen die Folge.

Stabile Nachfrage

Der Wohnimmobilienmarkt bleibt aufgrund der anhaltenden Krisenängste ein Verkäufermarkt: "Wir erwarten in den nächsten Jahren eine stabile Nachfrage",so Wollein. Die Käufer hätten aber "nicht mehr die Panik, das Geld auf Druck ausgeben zu müssen", seien daher wieder kritischer geworden und träfen ihre Kaufentscheidungen vorsichtiger und überlegter als in den vergangenen Jahren. Angesichts des im Euro sehr niedrigen Zinsniveaus seien Wohnimmobilien nach wie vor eine attraktive Anlageform.Schnäppchen auf dem Wohnungsmarkt gibt es nicht mehr, sagt Wollein: "Die Preise haben sich auf hohem Niveau beruhigt und stabilisiert." In der Bundeshauptstadt kosten neue Eigentumswohnungen im Schnitt 4500 € pro Quadratmeter und gebrauchte rund 3500 € (siehe Grafik). Die Nachfrage sei in den leistbareren Regionen spürbar höher als im hochpreisigen Segment. Eigentumswohnungen, die mehr als 300.000 € kosten, sind nur schwierig zu verkaufen und bleiben länger auf dem Markt.Wien liege bei den Preisniveaus damit auf dem Niveau von Hamburg, Rom oder Mailand und damit im europäischen Mittelfeld. Für eine Standardwohnung mit knapp 70 Quadratmetern braucht man in österreich knapp sechs Bruttojahresgehälter - in Wien freilich um einiges mehr. Zum Vergleich: In Immobilien-Hotspots wie Frankreich sind acht Bruttojahresgehälter erforderlich, in Großbritannien zehn.,

Schere geht auf

Die Mieten stagnieren heuer ebenfalls, haben in den vergangenen Jahren aber bei Weitem nicht so stark zugelegt wie die Kaufpreise. "Die Schere zwischen Miete und Eigentum ist stark aufgegangen", sagt Wollein. Seit 2013 seien die Mieten bei Neuabschlüssen im Schnitt um rund vier bis fünf Prozent gestiegen. Für private, nicht preisregulierte Wohnungen ist ein Hauptmietzins (ohne Betriebskosten) von durchschnittlich rund neun € pro Quadratmeter im Monat zu bezahlen, für Richtwertwohnungen sind es 7,7 €.

(WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2016-01-13) Link: http://wirtschaftsblatt.at/home/life/immobilien/4903130/Wohnungsmarkt_Preise-und-Mieten-treten-auf-der-Stelle?_vl_backlink=/home/index.do,