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Presse

DER STANDARD

Die Erhöhung der ImmoEst sorgte im Vorjahr für einen Transaktionsrekordbei Wohnimmobilien, die Preise haben sich mittlerweile etwas beruhigt

Die zu Jahresbeginn in Kraft getretene Steuerreform sorgte für einen Transaktionsrekordim Jahr 2015. Zumindest mehr als 100.000 übertragungen habe es im Vorjahrgegeben, hieß es kürzlich vonseiten des Verbands der Immobilienwirtschaft (ÖVI), hauptsächlich wegendes Anstiegs der Immobilien-Ertragsteuer von 25 auf 30 Prozent. Ein gewisser"Nachlauf" an Grundbucheintragungen sei noch zu erwarten, es sei"bei weitem noch nicht alles erfasst", sagte Maklerin Elisabeth Rohr,Vorstandsmitglied im ÖVI. Bei Remax rechnet man mit bis zu 110.000Transaktionen im Jahr 2015.

Keine Panik mehr

Heuer dürfte es nicht in dieser Tonart weitergehen, Beobachter rechnenmit einem Rückgang auf rund 90.000 Käufe bzw. Verkäufe wie 2011 und 2012. Schonim Vorjahr hatte sich der Markt nämlich "verlangsamt": Angebot undNachfrage sind zwar stabil, aber der Druck ist weg. "Verkäufer sindverkaufsbereit, müssen aber nicht verkaufen. Und Käufer sind kaufbereit, müssenaber nicht kaufen", sagte ÖVI-Vorstandsmitglied Andreas Wollein. "DieLeute sind nicht mehr in Panik verfallen, so dass sie zwanghaft in Immobilienhätten investieren müssen."

Die Kaufpreise haben sich auf hohem Niveau "beruhigtbeziehungsweise normalisiert", so Rohr. Die teilweise sogar zweistelligenZuwachsraten vergangener Jahre in den Ballungsräumen sollten auf absehbare Zeitnicht wiederkommen, Eigentum in zentralen Lagen dürfte heuer um zwei bis vierProzent teurer werden. In Randlagen bewegen sich die Preise seitwärts, inLandgemeinden sind sie überhaupt rückgängig.

In Wien sei die Nachfrage nach "kleineren, marktgängigen Objektenbis etwa 250.000 Euro" ungebrochen, berichtete Wollein. Bei einemGesamtpreis von mehr als 300.000 Euro oder einem Quadratmeterpreis von über3500 Euro werde es schwierig, einen Käufer zu finden.

Angespannter Mietmarkt

Bei den (freien, nicht preisregulierten) Mieten wird für heuer einemoderate Steigerung erwartet. "Die Schere zwischen Miete und Eigentum istin den vergangenen Jahren stark aufgegangen", so Wollein – weil die Mietenin den vergangenen Jahren zwar auch stärker als die Inflationsrate, aber nichtso dramatisch wie die Kaufpreise gestiegen sind. In den Jahren 2013 und 2014gab es laut ÖVI auch Verteuerungen von immerhin vier bis fünf Prozent. Fürprivate, nichtpreisregulierte Wohnungen ist aktuell ein Hauptmietzins (ohneBetriebskosten) von durchschnittlich rund neun Euro zu zahlen, fürRichtwertwohnungen sind es 7,7 Euro.

Michael Pisecky, s-Real-Chef und Vorsitzender der Wiener Fachgruppe derImmo-Treuhänder, sieht einen zunehmend angespannten Wiener Mietmarkt. Dieüberwiegende Nachfrage und ebenso die finanziellen Möglichkeiten vieler Mieterseien zuletzt weiter in Richtung 700 Euro gesunken. "Das führtzwangsläufig zu einem Mangel an günstigen (kleinen) Wohnungen und einemPreisdruck bei Mieten von über 1000 Euro."

Preisrückgänge im gehobenen Bereich

Wollein würde aus seiner Erfahrung heraus die Schwelle, ab der das"enorme Interesse" ein wenig abflaut, sogar bei 600 Euro ansetzen."Wenn man eine Wohnung um 600 Euro inseriert, steht das Telefon nicht mehrstill." Umgekehrt wird es schon bei 1000 Euro "extrem schwierig"mit der Vermarktung. Noch vor einem Jahr nannten Makler hier eine Grenze von1200 Euro. Die Schwelle sank auch deshalb, weil die für teurere Mietwohnungeninfrage kommenden Mieter zunehmend den Kauf einer Eigentumswohnung in Erwägungziehen.

Auch beim Eigentum sinkt im gehobenen Bereich die Nachfrage, sowohl beiRemax als auch bei EHL Immobilien rechnet man deshalb in diesem Segment fürheuer mit rückgängigen Preisen. (Martin Putschögl, 17.1.2016)

Link: http://derstandard.at/2000029140933/Wohnungsmarkt-legt-Verschnaufpause-ein,