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Presse

KURIER:

Die Preise für Eigentumswohnungen in innerstädtischen Lagen legen zu. Merklich gestiegen sind auch die Betriebskosten.

Die Adresse bestimmt mehr denn je den Preis. Drei mal so viel wie in Simmering müssen Wohnungskäufer in der Wiener City auf den Tisch legen. Mit durchschnittlich 1.440 Euro pro Quadratmeter sind im 11. Bezirk die günstigsten Wohnungen Wiens zu finden, rechnet Andreas Wollein vom österreichischen Verband der Immobilientreuhänder (ÖVI) vor. In der Wiener Innenstadt sind die Kaufpreise hingegen bereits auf 4.500 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Auch die Preise in den Bezirken innerhalb des Gürtels haben deutlich zugelegt. Spitzenreiter ist der 8. Bezirk mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 2.760 Euro für gebrauchte Wohnungen. "Für Spitzenlagen werden Spitzenpreise gezahlt", nennt Wollein ein prominentes Beispiel. Die Präsidentenvilla auf der Hohen Warte wurde im Sommer für 4,6 Millionen Euro zum Kauf angeboten, verkauft wurde sie schließlich für stolze 7,5 Millionen Euro. Generell erzielen Topwohnungen in erstklassigen Lagen überdurchschnittliche Preissteigerungen, während sich 08/15-Wohnungen in durchschnittlichen Lagen eher moderat entwickeln. Sie legen pro Jahr rund drei Prozent an Wert zu. Was Mieter wie Wohnungsbesitzer gleichermaßen spüren, sind die erheblichen Preissteigerungen bei den öffentlichen Abgaben. Abgaben für Wasser und Müll sind - vor allem in Wien - im Vorjahr erheblich gestiegen und schlagen sich bei den Betriebskosten merklich nieder.

Provision

Die aktuell aufgeflammte Diskussion um die Höhe der Maklerprovisionen sehen die ÖVI-Experten gelassen. Sie rechnen ohnehin in absehbarer Zeit mit einer Öffnung des Marktes. "Die Höchstpreis-Verordnung kann von der EU gekippt werden", erläutert ÖVI-Geschäftsführer Anton Holzapfel. Derzeit sind die Obergrenzen für das Vermittlungshonorar in der Maklerverordnung mit drei Monatsmieten plus Betriebskosten und Umsatzsteuer (für Verträge mit drei Jahren und länger) festgeschrieben. Mit der Umsetzung der Dienstleistungs-Richtlinie könnte diese Preisbindung - sofern von Seiten des Wirtschaftsministeriums nicht gute Argumente dageben vorgebracht werden - fallen.