DIE PRESSE
Ob eine Wasserstelle den Wert einer Immobilie erhöht, hängt aber nicht zuletzt vom Wetter ab.
Der Pool - eine intime Alternative zum überfüllten öffentlichen Bad, eine Entspannungsoase für die Familie oder Möglichkeit fürs sportliche Workout. Hat man keine hauseigene Wasserstelle, stellt man sich gerne vor, was man des Sommers alles damit machen könnte. Dementsprechend angetan sind Immobilieninteressenten vom Gedanken, nicht nur Domizil und Garten, sondern auch gleich einen Badeplatz zu erwerben. "Es ist emotionale Wunsch vieler Hauskäufer, einmal einen Pool zu besitzen", bestätigt Realpartners-Geschäftsführer Andreas Wollein. Dass eine Immobilie damit automatisch bessere Karten im Wiederverkauf habe, stimme aber nicht. "Ist gerade Sommer und macht das Schwimmbecken einen gepflegten Eindruck, kann damit ein positiver Kaufreiz geschaffen werden." Allein die Optik beruhigt und erfrischt, weckt oder stillt Urlaubsträume.
Je teurer, desto wichtiger
Im Winter oder Frühjahr hingegen, wenn Laub und sonstige Dinge im Wasser treiben, schrumpft der Anreiz verständlicherweise gegen null. Als Kriterium zur generellen Wertsteigerung eines Hauses oder Grundstücks falle ein Pool also nicht ins Gewicht. Katharina Amon, Assistant Business Development Manager bei Remax, misst den Stellenwert des Schwimmbads im Abhängigkeit des Hauspreises. "Beim Kauf eines "normalen" Einfamilienhauses spielt ein Becken keine übergeordnete Rolle. Ist hingegen von Objekten ab 350.000 Euro die Rede, können sie in entsprechender Qualität auch in österreich wertsteigernd wirken" - nach Qualitätsmaßstäben, die in den letzten Jahren deutlich angehoben wurden.
Wie muss der Pool von heute beschaffen sein, um nachhaltigen Wert zu schaffen?
"Eine Heizung ist schon fast Voraussetzung. Neuerdings sind sogenannte Salzwasserpools aufgrund ihres geringen Chlorverbrauchs attraktiv geworden", weiß Amon.
Wartungsarm und sparsam
"Gefragt sind überdachungen oder elektrische Abdeckungen, Gegenstromanlage und Abmessungen von zumindest zwölf mal acht Metern", meint Immobilienring-Präsident Andreas Gressenbauer. Zudem gelte: Je wartungsärmer, desto besser. Fix- und Betriebskosten dürfen nicht zu hoch werden. Und auch an die Nachfolgekosten sollte gedacht werden. Schließlich liegt die durchschnittliche Lebensdauer eines Pools bei rund 15 Jahren. Damit das Schwimmbad nicht schon vorher zum Sanierungsfall wird, empfiehlt Gressenbauer: "Am besten, man lässt sich einen technischen Prüfbericht aushändigen und stellt die Frage, ob immer alles von Profis gewartet wurde. Zu überprüfen sind speziell Dichtheit der Folie und Wanne. Und es sollte abgeklärt werden, ob es eine grundstückseigene Quelle gibt oder alles über die Hauptwasserleitung gespeist wird." Bestehen diesbezüglich Unklarheiten, sollte der technische Check von einem Fachmann nachgeholt werden.
KURIER:
Die Preise für Eigentumswohnungen in innerstädtischen Lagen legen zu. Merklich gestiegen sind auch die Betriebskosten.
Die Adresse bestimmt mehr denn je den Preis. Drei mal so viel wie in Simmering müssen Wohnungskäufer in der Wiener City auf den Tisch legen. Mit durchschnittlich 1.440 Euro pro Quadratmeter sind im 11. Bezirk die günstigsten Wohnungen Wiens zu finden, rechnet Andreas Wollein vom österreichischen Verband der Immobilientreuhänder (ÖVI) vor. In der Wiener Innenstadt sind die Kaufpreise hingegen bereits auf 4.500 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Auch die Preise in den Bezirken innerhalb des Gürtels haben deutlich zugelegt. Spitzenreiter ist der 8. Bezirk mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 2.760 Euro für gebrauchte Wohnungen. "Für Spitzenlagen werden Spitzenpreise gezahlt", nennt Wollein ein prominentes Beispiel. Die Präsidentenvilla auf der Hohen Warte wurde im Sommer für 4,6 Millionen Euro zum Kauf angeboten, verkauft wurde sie schließlich für stolze 7,5 Millionen Euro. Generell erzielen Topwohnungen in erstklassigen Lagen überdurchschnittliche Preissteigerungen, während sich 08/15-Wohnungen in durchschnittlichen Lagen eher moderat entwickeln. Sie legen pro Jahr rund drei Prozent an Wert zu. Was Mieter wie Wohnungsbesitzer gleichermaßen spüren, sind die erheblichen Preissteigerungen bei den öffentlichen Abgaben. Abgaben für Wasser und Müll sind - vor allem in Wien - im Vorjahr erheblich gestiegen und schlagen sich bei den Betriebskosten merklich nieder.
Provision
Die aktuell aufgeflammte Diskussion um die Höhe der Maklerprovisionen sehen die ÖVI-Experten gelassen. Sie rechnen ohnehin in absehbarer Zeit mit einer Öffnung des Marktes. "Die Höchstpreis-Verordnung kann von der EU gekippt werden", erläutert ÖVI-Geschäftsführer Anton Holzapfel. Derzeit sind die Obergrenzen für das Vermittlungshonorar in der Maklerverordnung mit drei Monatsmieten plus Betriebskosten und Umsatzsteuer (für Verträge mit drei Jahren und länger) festgeschrieben. Mit der Umsetzung der Dienstleistungs-Richtlinie könnte diese Preisbindung - sofern von Seiten des Wirtschaftsministeriums nicht gute Argumente dageben vorgebracht werden - fallen.
KURIER
Makler-Plattformen bieten Kunden größere Auswahl Die Suche nach einer Wohnung oder einem Haus kann sich mühsam gestalten - der Erfolg hängt vom Angebot hinsichtlich der individuellen Wünsche ab.
Nach den Zusammenschlüssen über internationale Verbände/Franchiseplattformen (Re/Max, Dr. Max Huber ..) vernetzen sich nun auch die heimischen Maklerunternehmen stärker. Zeitersparnis (...) "Der Interessent muss nicht verschiedene Makler anrufen und seinen Immobilienwunsch zehn Mal kommunizieren, sondern hat einen einzigen Ansprechpartner", argumentiert Andreas Wollein, Inhaber des Wiener Immobilienbüros Realpartner. Auf Knopfdruck kann dieser auf alle Objekte der in der Immobilienbörse zusammengeschlossenen Makler zurückgreifen. "Sinnvoll werden diese Immobilienbörsen ab etwa 1.000 Angeboten", erläutert Wollein. Ein weiterer Vorteil liege in der intensiveren Beratung, zum Beispiel über die rechtlichen Rahmenbedingungen. "Die klassische Aufgabe der Immobilienbranche, die Vermittlung, wird damit immer mehr zur Immobilienberatung", so der Experte. Darüber hinaus spart dieses Suchsystem dem Interessenten jede Mange Zeit, manche Immobilienbörsen stehen zudem im Internet. Für den Kunden entstehen keine Zusatzkosten. Er schließt bei erfolgreicher Vermittlung den Vertrag mit dem Makler ab, der ihn betreut. Die übliche Provision (bis zu drei Monatsmieten bzw. bis zu vier Prozent des Kaufpreises) teilen die beteiligten Makler unter sich. Das Gerangel ums G"schäft in den Hintergrund. Die Mitglieder der Immobilienbörse haben erkannt, dass "drei halbe Geschäfte besser sind als ein ganzes".
DER STANDARD
Alte Eigentumswohnungen in schlechten Lagen sind derzeit so billig zu haben wie schon lange nicht.
Die Talsohle sei aber erreicht, sagt der Immobilienmakler Andreas Wollein von Realpartners. Ausschlaggebend für die Entwicklung ist zum einen die rege Neubautätigkeit der vergangenen Jahre, was zum Wohnungswechsel animierte. Zum anderen ist es die Generation der Erben, die, mit genügend Geld ausgestattet, in luxuriös renovierte Altbauwohnungen ziehen oder ebenso nobel ausgestattete neue Wohnungen. (...)
Die Anforderungen der Konsumenten sind jedenfalls gestiegen. Heiß begehrte Objekte sind vor allem Immobilien, die einen leichten Touch von Luxus vermitteln: zwei Bäder, ein geräumiger Personenaufzug, Telekabelanschlüsse in allen Zimmern, Holzböden und Terrasse. "Wenn aber das geringste Detail, wie die Ausrichtung der Terrasse nach Norden, nicht passt, wird nicht gekauft", sagt Wollein.
Trend
Altbauwohnungen liegen im Preis günstiger, Neubauten locken mit Hich-Tech und Design
Altbauwohnungen punkten mit besonderem Flair, während sich die Bauträger bei neuen Objekten mit stets noch tolleren Mehrwerten oder cooler Architektur übertrumpfen. Moderne Gemeinschaftseinrichtungen, Home-Offices und multimediale Vollversorgung gibt's quasi an jeder frisch errichteten Hausecke. (...)
Beim Publikum steht durchaus beides hoch im Kurs, meint Realpartners-Geschäftsführer Andreas Wollein: "Gesucht wird entweder die klassische, renovierte Altbauwohnung mit Flügeltüren und Parkettböden oder eine Neubauwohnung, die nicht älter als 15 Jahre ist." Kostenmäßig fährt man mit der Monarchievariante wesentlich besser. Der durchschnittliche Preis für Altbaueinheiten im Eigentum liegt, nach Erhebungen des Immobilienbüros Realpartners, in Wien derzeit bei 21.317 Schilling je Quadratmeter, womit die Talsohle endgültig erreicht sein sollte. Die Crox dabei: Wohnungsbesitzer muss auch für die Erhaltung des gesamten Hauses aufkommen, was die Betriebskosten in ungeahnte Höhen treiben kann.