Preise für Wohneigentum steigen, reges Investoren-Interesse
14.01.2021
Laut dem Österreichischen Verband der Immobilientreuhänder (ÖVI) dürften sich heuer die Mieten stabil entwickeln. Begehrt sind Einfamilienhäuser und Terrassenwohnungen am Stadtrand. Die österreichische Immobilienbranche rechnet heuer mit weiter steigenden Preise Preise für Wohneigentum steigen, reges Investoren-Interesse 14.01.2021 um 10:24 Laut dem Österreichischen Verband der Immobilientreuhänder (ÖVI) dürften sich heuer die Mieten stabil entwickeln. Begehrt sind Einfamilienhäuser und Terrassenwohnungen am Stadtrand. Die österreichische Immobilienbranche rechnet heuer mit weiter steigenden Preise
Es gebe nach wie vor ein großes Interesse von Investoren an Gesamtobjekten, so ÖVI-Maklersprecherin Sandra Bauernfeind am Dienstag in einer Online Pressekonferenz. Auch im Vorjahr seien manche Objekte gar nicht in den Einzelverkauf gekommen. Man gehe davon aus, dass die Eigentumspreise nach wie vor steigen werden, während sich die Mieten auf moderatem Niveau einpendeln bzw. in einem überschaubaren Ausmaß steigen werden.
Klarer Preisanstieg
Im Vorjahr seien die Preise teils moderat, teilweise aber auch deutlich gestiegen. Einen klaren Preisanstieg gab es in den Landeshauptstädten etwa in St. Pölten oder Klagenfurt (plus 10 Prozent). Im Westen Österreichs blieben die Preise auf hohem Niveau. In Innsbruck stiegen die Preise im Neubau um 1 Prozent, wiesen mit rund 6.650 Euro pro Quadratmeter aber den höchsten Wert aller Landeshauptstädte auf, geht aus einer vorläufigen Auswertung von Grundbucheintragungen auf Basis der abgeschlossenen Kaufverträge von ÖVI und Immounited hervor. In der zweitteuersten Stadt Salzburg sowie in Graz stiegen die Preise um rund 3,5 Prozent. Für Linz geht der ÖVI von stabilen bzw. leicht nachgebenden Preisen aus.
In Wien stiegen die Preise durchschnittlich um rund 5 Prozent. Stark nachgefragt seien vor allem Wohnungen zwischen 150.000 und 350.00 Euro sowie Einfamilienhäuser bis 500.000 Euro, so ÖVI-Vorstand Andreas Wollein. Beliebt sei nach wie vor der kernsanierte Altbau. Im Neubau gebe es einen Trend zu kleineren Einheiten mit optimierten Grundrissen. Bei Einfamilienhäusern habe es in einigen Bezirken und Lagen Preissteigerungen von bis zu 15 Prozent gegeben. Besonders interessant seien Häuser, die eine halbe Autostunde vom Arbeitsplatz entfernt seien.
Kaufmotive
Bei den Motiven für den Immobilienkauf stehe die Kategorie Selbstnutzer an erster Stelle. Dahinter folgten Anleger, die auf höhere Erträge setzen sowie Menschen, die ihr Geld sicher anlegen wollen sowie der Erwerb eines Wochenendhauses oder einer Ferienwohnung. Durch die Corona-Pandemie zeigte sich ein starker Wunsch nach Einfamilienhäusern oder Terrassenwohnungen am Stadtrand. Neben Niederösterreich und der Steiermark sei auch das Burgenland wegen der Nähe zu Wien und des pannonischen Klimas stark nachgefragt. Zugelegt haben auch die Wohnbaukredite - laut Nationalbank wuchs das Neugeschäft mit Privaten von 5,068 Mrd. Euro (zweites Quartal 2019) um 7,2 Prozent auf 5,461 Mrd. Euro im zweiten Quartal 2020.
Bei Neuvermietungen spielten Qualitätsstandards eine große Rolle, so Bauernfeind. Die Gesamtmieten sind laut Statistik Austria im Zeitraum viertes Quartal 2019 bis drittes Quartal 2020 um durchschnittlich 2,5 Prozent gestiegen. Die Covid-19- Maßnahmen wie Stundungen hätten sich kaum ausgewirkt. Es sei zu keinem signifikanten Anstieg des Fehlverhaltens bei diesen Zahlungen gekommen, die Zahlungsmoral bei den Mietern sei nach wie vor sehr hoch. Beim Immobilienkauf sei der Eigenkapitalanteil in Österreich hoch. Man gehe nicht von Problemen bei Kreditrückzahlungen aus.
Klimaziele
Zum Thema Klimaziele im Gebäudebereich und Umstellung auf erneuerbare Heizsysteme erklärte ÖVI_Bauträgersprecher Klaus Wolfinger, die öffentliche Hand sei gefordert ein Maßnahmenbündel zu schnüren. Dabei sei eine gemeinsame Strategie von Bund und Ländern nötig. Neben Förderungen könnten auch steuerlich oder mietrechtliche Anreize Lenkungseffekte erzielen.
(APA)
https://www.diepresse.com/5922505/preise-fur-wohneigentum-steigen-reges-investoren-interesse
PREISE STEIGEN AN Anleger sorgen dafür, dass Wohnen noch teurer wird
Jeder zweite Österreicher findet das Investieren in Immobilien eine sinnvolle Kapitalanlage. Deshalb sind nicht nur Wohnungssuchende, sondern auch Private und Investoren mit Geld auf dem Wohnungs- und Häusermarkt höchst aktiv. Das treibt die Preise in allen Regionen des Landes, am teuersten ist Innsbruck.
„Der Westen hat traditionell hohe Preise“, so Sandra Bauernfeind, Sprecherin der ÖVI-Immobilienmakler. So wie in Bregenz gibt es wenig Baugründe, dazu kommt, dass noch Studenten auf Wohnungssuche sind. Zu den teuren Pflastern gehört weiterhin auch Salzburg, auf Platz drei folgt Wien.
In der Bundeshauptstadt wechseln pro Jahr bis zu 14.000 Wohnungen den Eigentümer. Klagenfurt ist ein kleiner Markt, der sich mit Plus zehn Prozent bei Neubaupreisen 2020 aber besonders dynamisch entwickelt hat.
Was Eigentumswohnungen in Österreich kosten
Durchschnittspreise in Euro pro Quadratmeter
neuwertig |
gebraucht |
|
Innsbruck |
6.653 |
4.799 |
Salzburg | 6.063 | 4.290 |
Wien | 5.258 | 3.884 |
Bregenz | 5.140 | 4.040 |
Linz | 3.996 | 2.917 |
Graz | 3.696 | 2.615 |
Klagenfurt | 3.555 | 2.023 |
Eisenstadt | 3.541 | 1.811 |
St.Pölten | 1.863 |
Krone KREATIV | Quelle: OEVI
Bei Privaten besteht das größte Interesse an Eigentumswohnungen zwischen 150.000 und 350.000 Euro. Im Visier institutioneller Investoren sind Graz und Linz, da dort noch bessere Renditen zu erzielen sind.
Kronen Zeitung
krone.at
Nicht immer genügt es, den ungefähren Wert einer Immobilie zu kennen. Bei Erbschaften, Gerichtsverfahren oder auch bei einem Verkauf ist der Verkehrswert interessant.
Kommen bei Gerichtsverfahren Immobilien ins Spiel oder geht es um die Berechnung von Abgaben und Steuern, muss der Verkehrswert ermittelt werden. Aber auch sonst kann dieser Wert ziemlich hilfreich sein. Die beiden gerichtlich beeideten Sachverständigen Nikolaus Lallitsch, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich, und Andreas Wollein, Geschäftsführer von Realpartners sowie Geschäftsführender Gesellschafter der Liegenschafts-Bewertungsgesellschaft Immobewertung über die Verfahren und diversen Gründe für Liegenschaftsbewertungen.
„Der Verkehrswert wird vom Gesetzgeber als jener Preis definiert, der zum jeweiligen Stichtag im normalen Geschäftsverkehr und auf der Grundlage der rechtlichen Gegebenheiten sowie der tatsächlichen Eigenschaften der Immobilie zu erzielen wäre", erklärt Wollein. Im Prinzip ist das der objektive Wert des Gebäudes. „Aber natürlich nimmt der Sachverständige auch zu dessen Ermittlung eine Marktanpassung mit Zu- und Abschlägen vor", sagt Lallitsch. Wollein ergänzt: „Der Punkt ist, dass es Makler gibt, die den Angebotspreis sehr hoch ansetzen wollen, um einen Vermittlungsauftrag zu bekommen. In der Regel ist die Immobilie dann aber meist lang auf dem Markt, und der Verkäufer muss nachbessern, was problematisch wirken kann."
„Immer dann, wenn es sich um ein Gerichtsverfahren handelt und der Richter einen objektiven Wert benötigt – ob zivilrechtliches oder abgabenrechtliches Verfahren", weiß Wollein. Zur Berechnung von Abgaben und Steuern braucht man ebenfalls den Verkehrswert. Und bei Rechtsgeschäften, an denen Minderjährige beteiligt sind, muss ebenfalls geschätzt werden. Lallitsch ergänzt: „Ist kein Minderjähriger beteiligt, braucht man kein Gutachten. Aber im Sinne der Rechtssicherheit wäre es auch in diesen Fällen anzuraten."
„Laut Liegenschaftsbewertungsgesetz können Bewertungen grundsätzlich nach drei verschiedenen Verfahren vorgenommen werden: Sachwert-, Vergleichswert- und Ertragswertverfahren", weiß Lallitsch. Darüber hinaus gibt es noch zwei Verfahren gemäß der Önorm B1802, nämlich das Residualwertverfahren und das Discounted-Cashflow-Verfahren. Diese beiden werden aber nicht im privaten Bereich, sondern primär zur Bewertung von Bauträgergrundstücken oder Gewerbeimmobilien angewendet.
„Es zielt auf die zukünftigen Erträge der Immobilie ab, die auf die Restnutzungszeit diskontiert werden", erklärt Wollein. Ermittelt wird es durch die Kapitalisierung des zu erwartenden oder erzielten Reinertrags zum angemessenen Zinssatz – und entsprechend der zu erwartenden Nutzungsdauer der Sache.
Wollein: „Beim Sachwertverfahren wird der Bodenwert ermittelt und danach anteilig der Bauwert." Er liegt im Errichtungsjahr bei 100 Prozent, zu Ende der wirtschaftlichen Nutzungsdauer bei null Prozent. „Im Prinzip geht es darum, wie hoch der Bauzeitwert am Bewertungsstichtag ist", erklärt er. Die Summe aus Bauzeitwert, Bodenwert und Außenanlagen ergibt dann den Verkehrswert. Beim Vergleichswertverfahren wird der Verkehrswert aus dem Vergleich von Preisen, die für ähnliche Immobilien festgestellt wurden, ermittelt. Wollein: „Ein Blick ins Grundbuch zeigt, wie viel vergleichbare Immobilien mit ähnlicher Lage, Größe und Ausstattung gekostet haben."
Lallitsch: „Von der Art der Immobilie. Sachwertverfahren kommen meist bei Einfamilienhäusern zum Einsatz, Vergleichswertverfahren bei Eigentumswohnungen und Grundstücken." Und das Ertragswertverfahren bei Liegenschaften, die der Renditeerzielung dienen. Also bei langfristig vermieteten Wohnungen, Zinshäusern oder Gewerbeimmobilien.
Immer dann, wenn der objektive Wert eines Hauses benötigt wird – Abgabenberechnung, Steuern, Gerichtsverfahren, Rechtsgeschäfte mit Beteiligung Minderjähriger –, wird ein Bewertungsverfahren angewandt. Durchgeführt wird dieses von allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen oder Immozert-Sachverständigen nach ISO 17024.
KLEINE ZEITUNG
Neue Zahlen aus dem Jahresrückblick des Österreichischen Verbandes der Immobilienwirtschaft.
Mehr als die Hälfte aller Wohnungskäufe in Österreich wird in den fünf größten städtischen Ballungsräumen
(Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck inklusive deren Umlandgemeinden) umgesetzt. Und daran wird sich wohl auch in Zukunft nichts ändern.
In Innsbruck, Salzburg und Wien sind die mittleren Preise mit Abstand am höchsten ‐ auch wenn die tatsächlich
realisierten Preise idR unter jenen der Angebotspreise liegen. Die zweitgrößte Immobilienregion Graz erweist sich hingegen als günstigeres Pflaster für Eigentumswohnungen. Hier werden zwar im Vergleich zu Linz im Schnitt mehr als doppelt so viele Wohnungstransaktionen umgesetzt, das mittlere Preisniveau ist aber sogar deutlich moderater als in Linz.
Die Hälfte der gebrauchten Eigentumswohnungen im Raum Graz lagen 2016 in einer Preisspanne zwischen 1500
und 2500 €/m², neue bzw. neuwertige Wohnungen kosteten zwischen 2700 und 3700 €/m² (25 Prozent bezahlten weniger, 25 Prozent bezahlten mehr als Beträge in der mittleren Preisspanne) Ein starkes Verkaufsjahr verzeichnet auch Graz, selbst wenn das Rekordjahr 2015 mit rund 4000 Wohnungstransaktionen heuer wohl nicht überboten werden wird. Hinsichtlich Transaktionen ist die
Immoregion Graz zwar nach Wien der zweitgrößte Eigentumswohnungsmarkt, zählt aber noch zum
preisgünstigsten Ballungsraum in Österreich.
Auch in Graz wird eine verstärkte Nachfrage nach gebrauchten und günstigen Wohnungen verzeichnet, so
Patricia Reisinger, Landesstellenleiterin des ÖVI. Die Wohnungssuchenden sind aufgrund des hohen Preisniveaus in den inneren Stadtbezirken (linkes Murufer) nicht mehr so auf 1a-Lagen fokussiert, wodurch sich die Nachfrage nach außen verlagert.
14.12.2016 Link: http://www.kleinezeitung.at/zuhause/immobilienmarkt/5133556/IMMOBILIENMARKT_Wieviel-Wohnungen-in-den-Staedten-kosten
IMMOBILIEN MAGAZIN
Blasengefahr am Wohnungsmarkt nicht in Sicht
Die österreichische Immobilienbranche kann auf ein erfreuliches Jahr 2016 zurückblicken. Betongold bleibt die beliebteste Anlageform, die Nachfrage in den Ballungszentren gleichbleibend hoch. Das zeigt der Marktrück- und Ausblick des Österreichischen Verbands der Immobilienwirtschaft (ÖVI), der gemeinsam mit Transaktionsdaten von IMMOunited präsentiert wurde.
Mehr als die Hälfte aller Wohnungskäufe in Österreich werden in Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck getätigt, 30 Prozent alleine in Wien. In der Bundeshauptstadt stiegen die Preise 2016 im Neubaubereich um drei Prozent und im Sekundärmarkt um sieben Prozent. Die Hälfte der verkauften gebrauchten Wohnungen lagen zwischen 2.400 und 4.000, neuwertige Wohnungen zwischen 3.300 und 4.800 Euro pro m². Vor allem die Preise bei früheren Nicht-Top-Lagen, wie etwa der 15. und 16. Bezirk, hätten eine Aufwertung erfahren, erklärt ÖVI-Vorstand Andreas Wollein. Der Sekundärmarkt sei aber ein schwieriger Markt geworden, da die Eigentümer "nur verkaufen, wenn es wirklich notwendig ist", so Wollein weiter. Gefragt seien in der Bundeshauptstadt vor allem Wohnungen im Niedrig- und Mittelpreissegment. Die höhere Wohnbauaktivität werde sich langfristig preisdämpfend auswirken.
Der günstigste der fünf Ballungsräume ist Graz. Die Hälfte der gebrauchten Eigentumswohnungen im Raum Graz lagen 2016 preislich zwischen 1.500 und 2.500 Euro pro m². Bei neuwertigen Wohnungen lag der Median zwischen 2.700 und 3.700 Euro pro m². Somit ist auch in Graz eine leichte Preissteigerung zu beobachten. Hinsichtlich der Transaktionen wird das Rekordjahr 2015 wohl nicht übertroffen werden. Die Preise in Linz lagen 1.700 und 2.800 Euro pro m² für gebrauchte Wohnungen etwas über dem Niveau von Graz.
Höhere Durchschnittspreise als in Wien in Salzburg: Die Hälfte der Transaktionen lagen 2016 bei 2.400 und 4.000 Euro pro m². Für neuwertige Wohnungen wurden im Mittel sogar 3.700 bis 5.000 Euro bezahlt. Auch in Innsbruck ist das Preisniveau hoch (2.500 - 4.000 Euro pro m² für gebrauchte bzw. 3.500 - 4.800 Euro pro m² für neuwertige Wohnungen). Auf dem Innsbrucker Immobilienmarkt kommen nur wenige Wohnungen auf dem Markt. Die restriktive Flächenwidmung und die geringe Bebauungsdichte verstärken das Problem.
Die anhaltende Steigerung der Verkaufspreise in Österreich habe Auswirkungen auf die Nachfrage, erklärt ÖVI-Vorstand Sandra Bauernfeind. Diese sei zwar nach wie vor ungebrochen, aber es gebe Veränderungen. "Effiziente Grundrisse sind gefragt", erklärt Bauernfeind.
An eine Immobilienblase glaubt Bauernfeind aber nicht. In Österreich sei genug Eigenkapital am Markt. Außerdem werde in Österreich noch immer vergleichsweise wenig für das Wohnen ausgegeben.
Autor: Stefan Posch
Link: https://www.immobilien-magazin.at/artikel/oevi_zieht_positive_jahresbilanz/2016.6881/