In Städten fehlen Studenten | Mehr Kleinwohnungen am Markt:
So verändert Corona die Mietpreise
13.01.2021
Die Beschränkungen in der Zeit der Corona-Pandemie haben den heimischen Mietwohnungsmarkt in Bewegung gesetzt.
Weil traditionelle Zielgruppen - Studenten und Studentinnen, Tourismusbeschäftigte, Expats, Saisongäste - auslassen, sind in Städten mehr Mietwohnungen am Markt - im billigeren Segment der Kleinwohnungen, aber auch im Hochpreissegment. Stark ausgeprägt ist dies nach Angaben der im Immobilienring vereinten Makler in Wien und in Salzburg, aber etwa auch in St. Pölten.
Für Mitte August 2020 bis Mitte Jänner 2021 hat das Immobilienring-Research einen Lagebericht abgegeben. Weil vor allem in Wien der Wohnungsneubau aufholte, hat sich die Situation beim leistbaren Wohnen entspannt. Dazu drängten AirBnB Wohnungen auf den Markt. Zunehmend mehr Eigentumswohnungen würden nicht für den Eigenbedarf, sondern zur Vermietung gekauft. Studenten fehlten in den Universitätsstädten, was zu einem vergrößerten Angebot an Kleinwohnungen oder WGs führe. In Wien sei das Angebot bei Mieten bis 750 Euro brutto um rund 40 Prozent gestiegen, ebenso in St. Pölten. In Kategorien von 750 bis 1250 Euro gebe es 10 Prozent mehr Auswahl. In Salzburg habe sich das Mietwohnungsangebot zwischen 750 und 1.000 Euro fast verdoppelt. Deutlich weniger geworden sei das Angebot indes in Linz und Klagenfurt. In Bregenz gebe es wie schon bisher kaum Mietangebote.
Bei teureren Wohnungen mangelte es nach Daten des Maklervereins vor allem auch in Wien zuletzt an Kurzfristmietern aus internationalen Konzernen oder Organisationen. Gäste, Schauspieler oder Mitarbeiter von Festspielen fehlten auch bei Ferienwohnungen oder Zweitwohnsitzen, deutlich sichtbar in Salzburg.
Seit zehn Monaten fehlen Studenten
Viele Jahre war in Wien und Salzburg das verfügbare Angebot im Hochpreissegment zu klein. Internationale Unternehmen und Festspiele buchten hochwertigen Wohnraum für Expats und Gäste. In Wien wurde nach Angaben der Makler die Vermietung jedoch bereits vor vier, fünf Jahren bei 2.000 Euro schwierig, weil internationale Firmen nicht mehr jeden Preis fürs Wohnen ihrer Mitarbeiter zahlten. Oft erhielten die Beschäftigten einen Zuschuss und mieteten sich eine günstigere Wohnung. Aktuell fehlten aber auch die kurzfristigen Mieten im Hochpreissegment, so der Immobilienring. Damit habe sich in Wien bei Mieten von 2.000 bis 2.500 Euro das Angebot zuletzt um 27 Prozent vergrößert. Der "imaginäre Mietpreisdeckel" sei aktuell auf rund 1.500 Euro gesunken, berichteten die Immoring-Präsidenten Georg Spiegelfeld und Andreas Gressenbauer. Im Bereich von 1.500 bis 1.750 Euro sei das Angebot in Wien um 12 Prozent gestiegen, in Graz und Salzburg sogar um 79 bzw. 68 Prozent.
Wohnungen mit etwa 90 Quadratmetern und 12 bis 15 Euro Bruttomiete/m² und Sanitäranlagen meist aus den 1970ern wurden in den vergangenen Jahren an Studenten als WGs vermietet. Aber seit zehn Monaten fehlten Studenten in den Uni-Hauptstädten, und für Familien seien die Grundrisse meist nicht geeignet, so die Makler. Zimmer würden ab 380 bis etwa 500 Euro warm angeboten - allerdings seien zu diesem Preis bereits Kleinwohnungen mit rund 35 Quadratmeter zu haben.
Leichtet Zuwachs
Zu etwas anderen Zahlen kommt das Onlinemarktplatzportal immowelt.at in seinem Beobachtungsradius. Demnach seien in Österreich in 9 von 12 Städten die Mieten weiter gestiegen, darunter in Wien mit einem leichten Zuwachs um 2 Prozent auf von 14 Euro. Auch in den teuersten Städten Innsbruck (17,70 Euro) und Salzburg (15,70 Euro) seien die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um jeweils 3 Prozent weiter angestiegen. Untersucht worden seien die Angebotsmieten für Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) in den Landeshauptstädten und größten Städten Österreichs.
In Innsbruck konkurrierten in den vergangenen Jahren Arbeitnehmer aus der lange Zeit boomenden Tourismusbranche mit Studenten der renommierten Universität um Wohnraum. Dass sich der Wohnmarkt durch den Einfluss von Corona in der Tiroler Landeshauptstadt nun anders entwickelt, zeichnet sich für diesen Standort laut immowelt.at bisher nicht ab.
Mit steigenden Preisen für Wohnungseigentum rechnet auch der Österreichische Verband der Immobilientreuhänder (ÖVI). Der Druck von Investorenseite wird bleiben. Auch bei Privaten sind Immobilien beliebt, stark fragt sind Einfamilienhäuser im Grünen und Terrassenwohnungen am Stadtrand. Die Zahlungsmoral der Mieter ist auch in der Coronakrise nach wie vor sehr hoch.
Es gebe nach wie vor ein großes Interesse von Investoren an Gesamtobjekten, so ÖVI[1]Maklersprecherin Sandra Bauernfeind am Dienstag in einer Online-Pressekonferenz. Auch im Vorjahr seien manche Objekte gar nicht in den Einzelverkauf gekommen. Man gehe davon aus, dass die Eigentumspreise nach wie vor steigen werden, während sich die Mieten auf moderatem Niveau einpendeln bzw. in einem überschaubaren Ausmaß steigen werden.
Im Vorjahr seien die Preise teils moderat, teilweise aber auch deutlich gestiegen. Einen klaren Preisanstieg gab es in den Landeshauptstädten etwa in St. Pölten oder Klagenfurt (plus 10 Prozent). Im Westen Österreichs blieben die Preise auf hohem Niveau. In Innsbruck stiegen die Preise im Neubau um ein Prozent, wiesen mit rund 6.650 Euro pro Quadratmeter aber den höchsten Wert aller Landeshauptstädte auf, geht aus einer vorläufigen Auswertung von Grundbucheintragungen auf Basis der abgeschlossenen Kaufverträge von ÖVI und Immounited hervor. In der zweitteuersten Stadt Salzburg sowie in Graz stiegen die Preise um rund 3,5 Prozent. Für Linz geht der ÖVI von stabilen bzw. leicht nachgebenden Preisen aus. In Wien stiegen die Preise durchschnittlich um rund fünf Prozent.
Immo-Markt in Wien: Keine Krise trotz Krise
22.12.2020
Experten schätzen, dass in Wien bis 2030 etwa 48.000 zusätzliche Wohnungen benötigt werden. Daher bleiben die Preise hoch.
Die Immobilienbranche in Italien hat schon bessere Zeiten erlebt. Wegen der Corona-Krise bleiben auch beim südlichen Nachbarn die Touristen aus. Laut einer Studie der Mailänder Wirtschaftszeitung Sole 24 Ore stehen viele Ferienwohnungen leer. Die Mietpreise sind in Mailand um zehn Prozent gesunken. Doch Wien ist anders. „Von sinkenden Mieten ist nichts zu bemerken“, lautet die Auskunft von Lukas Tockner, Referent für Wohnbaupolitik bei der Wiener Arbeiterkammer. Die Arbeiterkammer gehört zu jenen Institutionen, die sicher gerne über niedrigere Preisen berichten würde, wenn es denn so wäre.
Mieten stagnieren
Andreas Wollein, Geschäftsführer und Inhaber von Realpartners sieht bei den Mieten bestenfalls eine „Seitwärtsbewegung“. Beim Kauf von Wohnungseigentum habe die Corona-Krise keine negativen Auswirkungen auf die Nachfrage und die Entwicklung der Preise bewirkt. „Beim Kauf gibt es eine Steigerung. Das ist natürlich auch abhängig von den Bezirken und der Lage der Objekte.“
Lieblingsbezirke
Die bisher beliebten Wiener Bezirke wie etwa Hietzing, Währung, Döbling und auch weiterhin die Innere Stadt sind nach wie vor die Favoriten der Investoren. „Aber auch in der Josefstadt hat mittlerweile ein hohes Preisniveau“, weiß Wollein. Der Trend, der mit der Wirtschaftskrise 2008 begonnen habe, dauere weiter an. Er sieht auch keinen Grund, warum sich daran etwas ändern sollte. Glücklicherweise habe Wien noch über nicht verbaute Grundstücke verfügt, die kürzlich für Immobilienprojekte verwendet worden sind oder nun entsprechend genutzt werden.
Neue Projekte in Penzing, Donaustadt, Liesing
Dazu gehören ehemalige Bahnhofsgelände oder auch Grundstücke in Penzing, die früher dem Bundesherr gehört haben. Auch in der Donaustadt und in Liesing sind noch Flächen als Baugrund verfügbar. Grundstücke in Lagen, die früher nicht so interessant waren, werden nun verwertet. Das gilt etwa auch für Liegenschaften entlang von häufig befahrenen Straßen. Ein Grund, warum in Wien der Immobilienmarkt weiter boomt, ist die Bevölkerungsentwicklung. In einigen Jahren wird die Einwohnerzahl zwei Millionen erreichen. Da muss man sich um die Nachfrage nach Wohnraum keine Sorgen machen. Die Experten d es Immobiliendienstleisters CBRE gehen davon aus, dass bis 2030 in Wien etwa 48.000 zusätzliche Wohnungen benötigt werden.
Langfristige Vermietung
Nach wie vor steht Wohnungseigentum an erster Stelle. „Es gibt aber auch viele Fonds aus dem Ausland die Projekte kaufen und an einer langfristigen Vermietung interessiert sind“, erzählt Wollein. Die Renditen von drei Prozent oder weniger seien für die Investoren durchaus ausreichend. Schließlich gelte Wien für Immobilieninvestoren ja als „sicherer Hafen“. Die Gefahr einer Immobilienblase in Wien sieht der Immobilienexperte nicht, weil der Eigenmittelanteil der Käufer sehr hoch ist. Zumal ja auch die Banken bei der Vergabe von Krediten für Immobiliengeschäfte auf Eigenmittel großen Wert legen. Wollein: „Es wird wenig fremdfinanziert. Man glaubt nicht wie viele Käufer noch über genügend finanzielle Mittel verfügen.“
Immobilienmarkt in Wien: Keine Krise trotz Krise | kurier.at
Marktumfrage
VON ANDREAS WOLLEIN
Ungetrübte Veranlagungsfreude am Immobilienmarkt - die Pandemie zeigt kaum Auswirkungen auf die meisten Immobiliensektoren. Das zeigen nunmehr auch die Ergebnisse der Mitgliederbefragung.
Der Lockdown 2.0 ab 17. November 2020 unterscheidet sich aus immobilienwirtschaftlicher Sicht deutlich vom Lockdown 1.0 ab 15. März 2020. Anders als im Frühjahr 2020 ist die Unsicherheit gewichen und setzt sich ungetrübte Veranlagungsfreude in den meisten Asset- Klassen fort.
Die Marktteilnehmer haben gelernt, dass die Pandemie am heimischen Immobilienmarkt keine Auswirkungen auf die meisten Immobilienarten hat. Der OVI hat in seiner dritten und letzten Befragung im Oktober 2020 wieder die Meinungen aller Mitglieder abgefragt.
Wie schon in den Befragungen zuvor manifestiert sich das erwartete Ergebnis. Wohnen, Logistik und Anlageimmobilien sind weiter hin Gewinner, Hotel- Handels und teilweise Gewerbeimmobilien verlieren ein wenig an Vertrauen.
Auch die Österreichische Nationalbank teilt mit: Die Coronavirus-Krise hat die Wohnungs- und Häuserpreise in Österreich noch stärker anziehen lassen. In Wien beschleunigte sich der Preisanstieg für Wohnimmobilien im zweiten Quartal 2020 auf 4.1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum nach 3.9 Prozent im ersten Quartal. Außerhalb Wiens ist es noch teurer geworden: um 6,8 Prozent nach einem Plus von 2,8 Prozent.
Fokus auf Einfamilienhäuser in Bundesländern
In den Bundesländern ohne Wien waren vor allem Einfamilienhäuser gefragt: Die Preissteigerung hat sich im zweiten Quartal auf 10,6 Prozent verdreifacht. Auch in Wien sind Einfamilienhäuser sehr kostspielig und im zweiten Quartal um 11,7 Prozent erhöht.
Die Zahl der Immobilienverkäufe legte heuer im ersten Halbjahr gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 4.9 Prozent zu; das Transaktionsvolumen blieb mit 16,4 Mrd. Euro unverändert, auch wenn die Anzahl der Transaktionen bundesweit um rund 3.100 wuchs.
Alle diese Faktoren spiegeln sich auch in der Mitgliederbefragung des OVI wider, wo sich 140 Mitgliedsunternehmen beteiligt haben und Ihre Markterfahrung geteilt haben. Vielen Dank an alle Unternehmen, die mitgemacht haben und so für mehr Transparenz am heimischen Immobilienmarkt gesorgt haben.
Was tut sich im Wohnungsneubau?
Wenig anhaben konnte die Pandemie bislang auch dem Wohnungsbau: Wien wird 2020 auf rund 18.5oo fertiggestellte Wohneinheiten kommen, 2021 könnten es sogar noch etwas mehr sein. Für Wien sind das bislang die stärksten Jahre, meinen die beiden Geschäftsführer Alexander Bosak und Matthias Grosse von Exploreal, die sich mit ihrer Bauträgerdatenbank auf die Analyse von Immobiliendaten spezialisiert haben und flächendeckend Neubauprojekte in Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark ab fünf Wohneinheiten erfassen. Auf Basis der derzeitigen Datenlage zeichne sich nunmehr bereits ab, dass in Wien (wie überdies auch in der Steiermark) das Angebot von Bauträger-Wohneinheiten die prognostizierte Haushaltsentwicklung bereits übersteige.
Die gewerblichen Bauträger konnten ihren Marktanteil in den letzten Jahren stark ausbauen: In den letzten drei Jahren entfielen insgesamt bereits zwei Drittel der Wohnbauproduktion in Wien auf gewerbliche Bauträger. Verstärkt hat sich überdies auch die Trendwende hin zum Mietwohnungsbau, dessen Anteil in den letzten Jahren sukzessive zugenommen hat. Für 2021 zeichnet sich nun erstmals ab, dass gewerbliche Bauträger mehr Mietwohnungen als Eigentumswohnungen auf den Markt bringen werden, so Grosse.
Zu interessanten Ergebnissen gelangt auch Matthias Tischler von Exploreal, der im Rahmen seiner Diplomarbeit an der TU Wien die Finanzmarktnähe von Bauträgern, die in den letzten Jahren Wohnbauprojekte in Wien fertiggestellt haben, untersucht hat. Knapp 40 % der gewerblichen Bauträger weisen direkte oder indirekte Verbindungen zum Finanzmarkt auf. Diese sind übrigens für mehr als 2/3 der gewerblichen Wohnungsproduktion verantwortlich.
ÖVI News 4/2020
Preise für Wohneigentum steigen, reges Investoren-Interesse
14.01.2021
Laut dem Österreichischen Verband der Immobilientreuhänder (ÖVI) dürften sich heuer die Mieten stabil entwickeln. Begehrt sind Einfamilienhäuser und Terrassenwohnungen am Stadtrand. Die österreichische Immobilienbranche rechnet heuer mit weiter steigenden Preise Preise für Wohneigentum steigen, reges Investoren-Interesse 14.01.2021 um 10:24 Laut dem Österreichischen Verband der Immobilientreuhänder (ÖVI) dürften sich heuer die Mieten stabil entwickeln. Begehrt sind Einfamilienhäuser und Terrassenwohnungen am Stadtrand. Die österreichische Immobilienbranche rechnet heuer mit weiter steigenden Preise
Es gebe nach wie vor ein großes Interesse von Investoren an Gesamtobjekten, so ÖVI-Maklersprecherin Sandra Bauernfeind am Dienstag in einer Online Pressekonferenz. Auch im Vorjahr seien manche Objekte gar nicht in den Einzelverkauf gekommen. Man gehe davon aus, dass die Eigentumspreise nach wie vor steigen werden, während sich die Mieten auf moderatem Niveau einpendeln bzw. in einem überschaubaren Ausmaß steigen werden.
Klarer Preisanstieg
Im Vorjahr seien die Preise teils moderat, teilweise aber auch deutlich gestiegen. Einen klaren Preisanstieg gab es in den Landeshauptstädten etwa in St. Pölten oder Klagenfurt (plus 10 Prozent). Im Westen Österreichs blieben die Preise auf hohem Niveau. In Innsbruck stiegen die Preise im Neubau um 1 Prozent, wiesen mit rund 6.650 Euro pro Quadratmeter aber den höchsten Wert aller Landeshauptstädte auf, geht aus einer vorläufigen Auswertung von Grundbucheintragungen auf Basis der abgeschlossenen Kaufverträge von ÖVI und Immounited hervor. In der zweitteuersten Stadt Salzburg sowie in Graz stiegen die Preise um rund 3,5 Prozent. Für Linz geht der ÖVI von stabilen bzw. leicht nachgebenden Preisen aus.
In Wien stiegen die Preise durchschnittlich um rund 5 Prozent. Stark nachgefragt seien vor allem Wohnungen zwischen 150.000 und 350.00 Euro sowie Einfamilienhäuser bis 500.000 Euro, so ÖVI-Vorstand Andreas Wollein. Beliebt sei nach wie vor der kernsanierte Altbau. Im Neubau gebe es einen Trend zu kleineren Einheiten mit optimierten Grundrissen. Bei Einfamilienhäusern habe es in einigen Bezirken und Lagen Preissteigerungen von bis zu 15 Prozent gegeben. Besonders interessant seien Häuser, die eine halbe Autostunde vom Arbeitsplatz entfernt seien.
Kaufmotive
Bei den Motiven für den Immobilienkauf stehe die Kategorie Selbstnutzer an erster Stelle. Dahinter folgten Anleger, die auf höhere Erträge setzen sowie Menschen, die ihr Geld sicher anlegen wollen sowie der Erwerb eines Wochenendhauses oder einer Ferienwohnung. Durch die Corona-Pandemie zeigte sich ein starker Wunsch nach Einfamilienhäusern oder Terrassenwohnungen am Stadtrand. Neben Niederösterreich und der Steiermark sei auch das Burgenland wegen der Nähe zu Wien und des pannonischen Klimas stark nachgefragt. Zugelegt haben auch die Wohnbaukredite - laut Nationalbank wuchs das Neugeschäft mit Privaten von 5,068 Mrd. Euro (zweites Quartal 2019) um 7,2 Prozent auf 5,461 Mrd. Euro im zweiten Quartal 2020.
Bei Neuvermietungen spielten Qualitätsstandards eine große Rolle, so Bauernfeind. Die Gesamtmieten sind laut Statistik Austria im Zeitraum viertes Quartal 2019 bis drittes Quartal 2020 um durchschnittlich 2,5 Prozent gestiegen. Die Covid-19- Maßnahmen wie Stundungen hätten sich kaum ausgewirkt. Es sei zu keinem signifikanten Anstieg des Fehlverhaltens bei diesen Zahlungen gekommen, die Zahlungsmoral bei den Mietern sei nach wie vor sehr hoch. Beim Immobilienkauf sei der Eigenkapitalanteil in Österreich hoch. Man gehe nicht von Problemen bei Kreditrückzahlungen aus.
Klimaziele
Zum Thema Klimaziele im Gebäudebereich und Umstellung auf erneuerbare Heizsysteme erklärte ÖVI_Bauträgersprecher Klaus Wolfinger, die öffentliche Hand sei gefordert ein Maßnahmenbündel zu schnüren. Dabei sei eine gemeinsame Strategie von Bund und Ländern nötig. Neben Förderungen könnten auch steuerlich oder mietrechtliche Anreize Lenkungseffekte erzielen.
(APA)
https://www.diepresse.com/5922505/preise-fur-wohneigentum-steigen-reges-investoren-interesse
PREISE STEIGEN AN Anleger sorgen dafür, dass Wohnen noch teurer wird
Jeder zweite Österreicher findet das Investieren in Immobilien eine sinnvolle Kapitalanlage. Deshalb sind nicht nur Wohnungssuchende, sondern auch Private und Investoren mit Geld auf dem Wohnungs- und Häusermarkt höchst aktiv. Das treibt die Preise in allen Regionen des Landes, am teuersten ist Innsbruck.
„Der Westen hat traditionell hohe Preise“, so Sandra Bauernfeind, Sprecherin der ÖVI-Immobilienmakler. So wie in Bregenz gibt es wenig Baugründe, dazu kommt, dass noch Studenten auf Wohnungssuche sind. Zu den teuren Pflastern gehört weiterhin auch Salzburg, auf Platz drei folgt Wien.
In der Bundeshauptstadt wechseln pro Jahr bis zu 14.000 Wohnungen den Eigentümer. Klagenfurt ist ein kleiner Markt, der sich mit Plus zehn Prozent bei Neubaupreisen 2020 aber besonders dynamisch entwickelt hat.
Was Eigentumswohnungen in Österreich kosten
Durchschnittspreise in Euro pro Quadratmeter
neuwertig |
gebraucht |
|
Innsbruck |
6.653 |
4.799 |
Salzburg | 6.063 | 4.290 |
Wien | 5.258 | 3.884 |
Bregenz | 5.140 | 4.040 |
Linz | 3.996 | 2.917 |
Graz | 3.696 | 2.615 |
Klagenfurt | 3.555 | 2.023 |
Eisenstadt | 3.541 | 1.811 |
St.Pölten | 1.863 |
Krone KREATIV | Quelle: OEVI
Bei Privaten besteht das größte Interesse an Eigentumswohnungen zwischen 150.000 und 350.000 Euro. Im Visier institutioneller Investoren sind Graz und Linz, da dort noch bessere Renditen zu erzielen sind.
Kronen Zeitung
krone.at